Eine Frau im besten Alter spürt in ihren Erinnerungen ihrer Persönlichkeit nach. Sie nimmt die Verluste und Gewinne hin, die der Lauf der Zeit mit sich gebracht hat. Sie weiß zu unterscheiden, was sie vom Leben verlangen kann und was nicht. Sie hat gelernt, die Kastanien selber aus dem Feuer zu holen. Sie findet sich ab mit der Abwesenheit derer, die fehlen. Sie glaubt nicht daran, dass Liebe alles ist, gibt ihr aber noch eine letzte Chance. Sie kennt die Wünsche und Ängste anderer Frauen. Sie bewahrt sich die Erleichterung der Ironie. Und in der Einsamkeit findet sie Anregung, sich weiterzuentwickeln. Manchmal muss man dafür ein Feuer entfachen und dabei den Wind im Auge behalten, damit das, was eigentlich nützen sollte, nicht letztlich schadet. Und genau das tut die Protagonistin dieser 21 Geschichten: Durch das Schreiben gibt sie dem Feuer alles Wertlose anheim, was sich im Laufe ihres Lebens angesammelt hat. Denn Schreiben bedeutet, nutzlose Überreste zu verbrennen. Natürlich nur im Sinne eines Rituals, denn durch Schreiben kann man niemals das Leben verbrennen.