La Peregrina ist nach der Hope-Perle die wohl berühmteste Perle der Welt. Ihr Name bedeutet die „Pilgerin“, weil sie mittlerweile auf eine 500jährige Geschichte zurückblicken kann. (Quelle: Aperlea)
1579 werden Aila und Lumba aus Afrika nach Panama verschleppt und als Sklaven an Don Vicente de Tolosa verkauft, Besitzer der größten Fischerei von Perl-Muscheln auf dem Archipel de las Perlas. Lumba findet eine Perle, so groß wie ein Taubenei und in Tropfenform, stirbt jedoch nach der Ernte, woraufhin Don Vicente wenigstens seiner Frau Aila die Freiheit zurückgibt.
Der Stadtgouverneur von Panama, Diego de Tebes, erwirbt die Perle und reist nach Madrid, um sie Philip II. zu verkaufen. Dort wird sie ihm jedoch vom Blutegel-Züchter Benito Molina, der ihm Zugang zum Hof verschaffen soll, mit einer List entwendet. Benito Molina ist unsterblich verliebt in Anna von Österreich, Phillips vierter Ehefrau, und lässt ihr die Perle durch den Hofjuwelier Pedro Cerdeño zukommen.
Nach Annas Tod wird die Peregrina an die Frauen der nachfolgenden spanischen Könige weitervererbt - von Phillip III., Phillip IV., Carlos II., Phillip V. zu Carlos III. und Carlos IV. – und gelangt schlussendlich in den Besitz von Joseph Bonaparte und Napoleon III.
1960 erfährt der britische Geheimagent ihrer Majestät Königin Viktoria, Oswald Rayner, von Felix Jussupow, dass sich die Perle nunmehr im Besitz von Albert Edward Prinz of Wales befindet, mit dem Jussupow ein Verhältnis hatte.
Und im Jahr 1969 findet Victoria Eugénie von Battenberg, Gattin von König Alfons XIII., heraus, dass sie nicht die berühmte Peregrina besitzt, sondern ihre ältere „Schwester“ Pelegrina, die Phillip II. seiner zweiten Gattin Maria Tudor zur Hochzeit geschenkt hatte. Diese ebenfalls große Perle wurde durchstochen, um sie als Kettenanhänger zu verwenden, was ihren Wert deutlich schmälert. Daraufhin schickt Victoria ihren Enkel, Alfons von Bourbon Dampierre, nach New York, um dort anonym die echte Peregrina zu ersteigern. Am Ende wird Alfons von Richard Burton überboten, der sie seiner großen Liebe Liz Taylor schenkt.
Nach dem Motto „Objekte als Zeitzeugen der Geschichte“ recherchiert Carmen Posadas die Etappen einer der wertvollsten Perlen der Welt und erfährt dabei, dass Liz Taylor etwas Ähnliches plante, stattdessen aber My Love Affair with Jewelry geschrieben hat.
Posadas erzählt in 13 Teilen die Wanderung des Schmuckstücks durch vier Jahrhunderte, indem sie anhand von historischen Belegen wahre Sittengemälde der jeweiligen Hofstaaten kreiert. Zum Personal gehören neben dem schon erwähnten Blutegel-Züchter eine königliche Nonne, ein listiger Zwerg als Hofnarr, der berühmte Kastrat Farinelli, eine russische Juwelenexpertin, der Hofmaler Francisco de Goya, der Kammerdiener von Joseph Bonaparte, der das Juwel über die Pyrenäen nach Frankreich schmuggelt, ein britischer Geheimagent und ein russischer Adliger, die an der Ermordung Rasputins beteiligt gewesen sein sollen, sowie die berühmte Liz Taylor. Im letzten Teil 2002 sinniert die Schauspielerin in Bel Air, Kalifornien, über ein Buch zu ihren Schmuckstücken.
Die Autorin zeichnet die dekadenten wie dramatischen Szenarien der verschiedenen Königshäuser detailreich und mit viel Witz und Humor, wobei sie in jedem Teil die Sprache der jeweiligen Epoche einsetzt, beispielsweise den Slang der Sklaven in Panama im 16. Jahrhundert. Jedem der dreizehn Teile vorangestellt sind die Geburts- und Todesdaten der Könige und Königinnen sowie deren Nachkommenschaft. Dazu finden sich im Buch Gemälde der vielen Besitzerinnen, auf denen sie die Peregrina stolz präsentieren. Opulent ausgestattet mit Intrigen und Ränkespielen, Geheimnissen und Liebschaften, Elend und Schicksalsschlägen bei Hofe ist der Roman ein Lesevergnügen für alle Fans von Historienschmökern.
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