Berlin, 1955. Die lettische Theaterregisseurin Asja Lacis, die zehn Jahre in einem Arbeitslager in Kasachstan verbracht hat und nun mit gebrochener Seele zurückkehrt, besucht ihren alten Freund Bertolt Brecht. Nach einem kurzen Gespräch, in dem beide versuchen, ihr Elend zu verbergen, teilt Bertolt Asja mit, dass die große Liebe ihres Lebens gestorben ist: Walter Benjamin. Ein Sturm von Gefühlen versetzt Asja in bittersüße Erinnerungen an ihre Beziehung zu einem der einflussreichsten europäischen Philosophen des 20. Jahrhunderts. Dieser Roman erinnert an Asja Lacis, eine Frau, die der breiten Öffentlichkeit weitgehend unbekannt ist, deren Potential man zu leugnen versuchte und deren Talent man auf eine bloße Anekdote, eine Fußnote im Leben eines bedeutenden Mannes reduzieren wollte. Asja erzählt uns, wie eine Persönlichkeit die größten Gräueltaten überstehen und in einer sentimentalen Sackgasse landen kann.