Eines Nachmittages, als Mariana und Arturo am Strand von Chirimena entlang laufen, finden sie einen amputierten Finger am Meeresufer. Arturo, im Marihuana-Rausch, nimmt den Finger mit. Mariana, immer schweigsam und rätselhaft, sagt nichts dazu. Mit dem Vorwand dieses Funds entwickelt sich eine Geschichte, die in die Vergangenheit nicht nur dieses schönen und enttäuschten Paares eindringt, sondern auch in die anderer, nicht weniger faszinierender Menschen: ein pensionierter Polizist, der einen Kiosk am Strand betreibt, ein charismatischer Erpresser, der der Drogenboss im Dorf ist, ein Vater, dessen Leben zu Ende geht und sein Sohn, die sich, wie in einem Roadmovie, auf Chirimena zu bewegen. "El dedo de David Lynch", ein Roman mit rigorosem Nihilismus, mit bewundernswertem lyrischem Takt, konjugiert den Determinismus und die Barbarei des magischen Realismus mit den Mechanismen des Krimi-Genres, eine Technik, die zeigt, dass der Autor sein Gewerbe meisterlich beherrscht.