Guillem Agulló wurde in den frühen Morgenstunden des 11. April 1993 in Montanejos (Castellón) ermordet. Er war antifaschistisch, antirassistisch, für die Unabhängigkeit kämpfend. Er war achtzehn Jahre alt. Der Fall erschütterte und prägte eine ganze Generation junger Menschen. Guillem Agulló wurde zu einem Sinnbild der Freiheit. Dieses "narrative Sachbuch" führt uns hinein in das von Gewalt geprägte Valencia der 1990er-Jahre. Núria Cadenas beschäftigt sich in klarem, zurückhaltendem Stil mit den Ermittlungen in dem Mordfall, den Zeitungsberichten jener Tage, den Erinnerungen von Guillems Familie und Freunden und auch mit ihrer eigenen Vergangenheit, um die Distanz zwischen dem Begriff des Unrechts und dem der Würde auszuloten. Der Mord an Guillem Agulló ist ein erschreckendes Beispiel dafür, wie der Faschismus straffrei agieren kann unter dem Schutz von Polizei und Justiz und mit der beschämenden Beihilfe einer Presse, die es schafft, die Realität bis zum Äußersten zu manipulieren.