Mario ist völlig unerwartet verstorben. Während sie die nächtliche Totenwache hält, spricht seine Ehefrau Carmen fünf Stunden lang mit ihm. Mario liegt die ganze Zeit stumm und reglos da. Doch auch im Zustand des Todes kann er hören, was seine Frau in ihrem Monolog zu sagen hat. Mario, die Situation bewusst wahrnehmend, kehrt nun aus seiner Körperlosigkeit zurück und antwortet ihr in ihren Träumen. In einer klaren Hommage an Miguel Delibes und dessen Roman "Cinco horas con Mario" (Fünf Stunden mit Mario) offenbart uns José de Cora nun die andere Seite, Marios Antwort an seine Frau. Wie seinerzeit Delibes widmet sich auch José de Cora den ewigen Fragen des Menschen: Schuld, Einsamkeit, Sprachlosigkeit, Sinn des Lebens. Der Roman greift in absolut bewundernswerter Manier das Sujet eines der großen Werke der spanischen Literatur auf, lässt nun aber auch die andere Seite zu Wort kommen, und das in zeitgemäßer Form für den Leser des 21. Jahrhunderts.