Von den vielen legendären Figuren der Literatur und des Films ist die Femme fatale eine der häufigsten und vielgestaltigsten der vergangenen zwei Jahrhunderte. Doch ihre Geschichte reicht noch viel weiter zurück - bis zur wankelmütigen Helena der Antike, die den Trojanischen Krieg auslöste, oder zu der leichtfertigen Eva aus der Bibel, die Unheil über die gesamte Menschheit brachte. In einer Analyse von Figuren der Literatur - von Carmen bis Lolita - oder des Films - Madeleine aus „Vertigo“ und Conchita aus „Dieses obskure Objekt der Begierde“ - untersucht die Autorin den Mythos der furchteinflößenden Femme fatale aus einer ganz neuen Perspektive: Was wäre, wenn man dieses Stereotyp weniger als Zeugnis des unheilvollen Wesens bestimmter Frauen, sondern vielmehr als besonders düstere Darstellung des männlichen Begehrens betrachten würde? Wie in einem Spannungsroman lädt dieses Buch den Leser dazu ein, die Spur der Männer hinter jenen legendären Frauen zu verfolgen.