Anfang der Neunzigerjahre verändert der Tod eines jungen Menschen den Alltag und das Zusammenleben der Bewohner einer Ortschaft an der Mittelmeerküste, die in den vergangenen vierzig Jahren einen enormen Wandel erfahren hat. Dieser unerwartete Vorfall erweckt Verdächtigungen, die sich in Mutmaßungen verwandeln, aber Antworten sind nicht immer einfach, besonders an Orten, an denen sich letztlich alle kennen. Jordi Ledesma konstruiert durch einen allwissenden Icherzähler einen eindrucksvollen, realistischen Text, der eine Periode unserer jüngsten Geschichte darstellt und meisterhaft erzählt, wie das Dorf und seine Bewohner bei vielen Gelegenheiten eine dunkle Seite verbergen. In sehr behutsamem Stil und mit einer bunten Palette an Figuren, porträtiert und reflektiert der Autor, jenseits menschlicher Verhaltensweisen sich in Gefühlen zu verstecken, Selbstsucht und Zwietracht in einer zerspaltenen Gesellschaft.