Am 14. Januar 1950 geht Asún in das Flamenco-Lokal, in dem sie mit mehr Eifer als Talent spanische Volkslieder zum Besten gibt. Da weiß sie noch nicht, dass sie an jenem Abend jemanden kennenlernen wird, der ihr Leben verändert: Santos, Bibliothekar am Madrider Kulturzentrum Ateneo, der über seine kulturellen und universitären Verbindungen für den Widerstand gegen das Franco-Regime arbeitet. Zwischen den beiden entwickelt sich eine Beziehung, die ebenso konventionell nach außen hin wie einzigartig in ihrer innersten Wahrheit ist. Während er ihr die Möglichkeit der Freiheit und Auflehnung durch die Literatur bietet, gewährt sie ihm Schutz durch ein Leben als verlobtes Paar, was sich noch als besonders wichtig erweisen wird, als er 1954 einer jener Homosexueller sein wird, die aufgrund des neuen „Gesetzes gegen Landstreicher und Übeltäter“ verfolgt werden. Die Emotionen im Leben der Protagonisten und die historisch sorgfältig recherchierte Geschichte lassen eine Zeit wieder aufleben, die nicht immer so detailliert und wirklichkeitsnah erzählt worden ist, wie sie es verdient hätte.