"Olivos de cal" ist ein ländlicher Roman, ganz in der Tradition der nüchternen Werke von Miguel Delibes. Seine bis in die Tiefe ausgearbeiteten Charaktere verbergen ihre Gefühle bis zu einem Punkt, an dem das Schweigen an sich schon fast zur Hauptfigur wird. Zwei Geschichten an einem Ort, in der Provinz Jaén, die einander durch die Zeit verfolgen, bis sie sich schließlich in den harten 1930er-Jahren vereinen. Der außerordentliche Wortschatz des Autors umfängt den Leser von der ersten Seite an wie das träge Licht der Öllampe im Bauernhaus. Durchstreifen Sie den Olivenhain, riechen Sie den Fenchel und Rosmarin, spüren Sie den eigenen Atem vor dem Hinrichtungskommando und unter dem Bombenhagel, lassen Sie sich von den Ästen des blühenden Olivenbaums wiegen. Fran Toros Roman klingt wie Flamenco-Musik von Lole und Manuel, er riecht nach feuchter Erde und schmeckt nach Olivenöl. "Dieser Roman wird zu Fleisch und Blut durch eine Frau, deren Atem man spürt, wenn sie zwischen hundert Jahre alten Olivenbäumen den Hang des Lebens erklimmt." Susana Fortes.