Isolda lebt eingesperrt in einem gleichzeitig seltsamen und faszinierenden Schloss, das der Stadt Medellín, in der es sich befindet, ebenso fremd ist, wie seine Bewohner und ihr Leben einzigartig sind. Die irreale Atmosphäre, die man wahrnimmt, wirkt auf die junge Frau beklemmend, die in dem Wald, der sie umgibt, die einzige Ruhe in ihrer Einsamkeit. Aber die unsichtbaren Bedrohungen der Welt draußen schleichen sich klammheimlich durch die Zweige der Bäume in der Nähe des Schlosses ein. Mit einem Händchen für Spannung konstruiert Jorge Franco in diesem Roman ein Märchen mit dunklen Zügen, das sich letzten Endes in eine zerrüttete Entführungsgeschichte verwandelt. Innerhalb und außerhalb der Festung zeigt sich diese unbezähmbare Monster als eine Besessenheit, die entfremdet und verroht, die zu bezwingen vorgibt, die Rachegelüste weckt und der man anscheinend nur dadurch entkommt, dass man den Tod als Schicksal hinnimmt.