Melilla in den 50er Jahren. Vor der Entkolonialisierung Marokkos müssen die Spanier im Protektorat auf die Halbinsel zurückkehren. Die Hebräer in Nordafrika suchen ihren Exodus zu beenden und lassen sich im jüngst gegründeten Staat Israel nieder. In diesem Umfeld voller Unsicherheit blickt ein Paar mittleren Alters mit Besorgnis in seine Zukunft und die seiner beiden Töchter. Der Mann, Samuel, ist sephardischer Jude, seine Frau, Mercedes, katholisch. In dieser Saga, die sich bis in die 80er Jahre zieht, sondiert der Autor die familiären Konflikte, den Wert von Geheimnissen und das Weiterleben der Vergangenheit. "Der gute Ruf" ist ein Werk über das Erbe. Erbe in engerem Sinne, denn das Leben der Personen wird durch ein Testament geprägt. Aber auch in weiter gefasstem Sinne, denn das Schicksal aller schlägt sich nieder in einer Dialektik, die ihnen vorangeht und in der es nicht leicht fällt, sich anzupassen.