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A corazón abierto
Autor*in:
Elvira Lindo
Verlag:
EDITORIAL SEIX BARRAL, S.A.
Gutachter*in:
Anette Lang-Coiro

A corazón abierto (Mit offenem Herzen)

Autorin: Elvira Lindo

Verlag: Editorial Seix Barral, 2020. 384 Seiten

Gutachterin: Anette Lang-Coiro

Zusammenfassung

Die für ihre Kinderliteratur gefeierte Autorin Elvira Lindo liefert mit A corazón abierto eine zärtliche und bisweilen humorvolle Erkundung des Lebens ihrer Eltern ab. Technisch versiert gelingt ihr dabei das Portrait einer ganzen Generation, in dem sicher auch viele deutsche Leser Parallelen zu den eigenen Eltern finden dürften. 

Hintergrundinformationen

Die 1962 in Cádiz geborene Elvira Lindo ist in Spanien nicht gerade ein unbeschriebenes Blatt. Die Journalistin schreibt regelmäßig für El País und hat während ihrer langen Karriere auch für Funk und Fernsehen gearbeitet. Zunächst für das Radio entwickelte Lindo die Figur Manolito Gafotas, die der Autorin gleich bei Veröffentlichung des ersten Buches großen Erfolg im Bereich der Kinderliteratur bescherte. Danach folgten mehrere Romane, die sich an ein erwachsenes Publikum richteten und zum Teil auch erfolgreich verfilmt wurden. 

Für ihre Arbeit wurde Elvira Lindo mit zahlreichen Auszeichnungen und Preisen bedacht. Die Autorin lebt heute mit ihrem Mann, dem Schriftsteller Antonio Muñoz Molina, in New York. 

A corazón abierto ist ihr fünfter Roman. 

Inhalt 

Der Vater und die Mutter, die lassen die Autorin nicht los. Noch lange nach ihrem Tod beschäftigen die Figuren der Eltern die Schriftstellerin, die sich in A corazón abierto den beiden auf immer neuen Wegen und aus immer wieder anderen Blickwinkeln, Versatzstücken und Spiegelungen anzunähern versucht. 

Die Autorin führt die literarische Version ihres Vaters zunächst als alten Mann im Krankenhaus ein, gezeichnet von den Lastern eines langen Lebens. Bald darauf leitet die Schriftstellerin ihren Leser aber bereits zu jener ersten Geschichte, die sie aus dem Leben ihres Vaters zu erzählen weiß, nämlich den Moment, als ihr Vater, damals noch ein kleiner Junge, alleine ins vom Bürgerkrieg gezeichnete Madrid geschickt wird. Dort fristet er bei der ungeliebten Tante, die er „Die Bestie“ nennt, solange sein bescheidenes Dasein, bis er sein Schicksal eines Tages schließlich selbst in die Hand nimmt. 

Die Autorin legt ihren Zeigefinger auf das Trauma, das die Trennung von seiner Familie und die Entbehrungen in dem kleinen Jungen anrichteten, und verfolgt es mitfühlend durch die Lebensgeschichten ihres Vaters, der bis ins hohe Alter hinein Angst vor der Einsamkeit haben wird.

Die Mutter dagegen, die durch den Lebenshunger und die Schürzenjägerei ihres Mannes verbittert, stirbt lange vor der Zeit an einem schwachen – und vor allem gebrochenen – Herzen. Eine erneute Operation und den Austausch des Herzschrittmachers lehnt die Mutter ab, ihre letzten Jahre verbringt sie zurückgezogen, zum Vater hält sie Distanz. Die vier Kinder erleben die Beziehung der Eltern in ihrer Hochphase, aber auch in den langen Jahren der Zerrüttung, der Krankheit und Leere. Dazwischen geschehen viele Dinge, Franco, der Aufbruch in die Demokratie, die Movida, die sexuelle Befreiung der Frau – doch der Blick der Autorin ist hauptsächlich auf ihre Eltern gerichtet und erzählt nur, was für eine Charakterisierung der beiden herangezogen werden kann. Gerade deshalb gelingt Lindo dabei aber ein zärtliches und ehrliches, bisweilen sogar humorvolles Portrait nicht nur ihrer Eltern, sondern einer ganzen Generation.

Sprache/Stil

Während sich die Autorin im Fließtext sprachlich kaum jemals aus dem Repertoire des Essays löst, bemüht sie andere Textsorten, um bereits Gesagtes zu vertiefen oder wiederholen zu können. Gerade die Wiederholung verleiht dem Text eine schon fast musikalische Ebene und lässt bisweilen an den Refrain eines Liedes denken. So wird alleine die Geschichte, wie der kleine Junge ohne Begleitung in Madrid ankommt, mindestens dreimal aufgegriffen und in verschiedenen Versionen auserzählt. 

Auch die Prosagedichte, die zuweilen beinahe an den Chor aus der griechischen Tragödie erinnern, geben A corazón abierto eine theatrale Note, sodass man sich diese Prosagedichte wunderbar als Monologe auf der Bühne vorstellen kann. Tatsächlich waren, wenn man den Ausführungen der Autorin auf den letzten Seiten Glauben schenken darf, Abschnitte von A corazón abierto als Teil einer experimentellen Musikvorführung entstanden. 

Bewertung 

Elvira Lindo zeigt mit A corazón abierto, was sie aus ihrer Arbeit für die Bühne gelernt hat. Auch wenn manches skizzenhaft bleibt, während andere Szenen dafür ein bisschen überstrapaziert werden, handelt es sich bei vorliegendem Text doch um eine Arbeit, die verschiedene Erzähltechniken und Sprachstile miteinander zu verbinden weiß und so ein beinahe musikalisches End-Ergebnis erzielt. 

Inhaltlich hat die Autorin mit der Elterngeneration sicher ein universelles Thema gewählt: Wie die Traumata der Nachkriegszeit Spuren in den Biografien der Älteren hinterließen, die für jeden sichtbar sind, der sich die Mühe macht hinzusehen, das dürfte auch in Deutschland als Thema sehr zugänglich sein. Vermutlich wird der eine oder andere Leser Parallelen zum eigenen Vater oder Großvater ziehen können. 

Nachdem ihre Kinderbuchfigur in Deutschland bereits angekommen ist, wäre es sicher an der Zeit, auch die ernsthafte Erzählerin Elvira Lindo für das deutsche Publikum zu entdecken. 

Hinweis auf Übersetzungsmöglichkeiten

Während der eher essayistische Fließtext bei der Übersetzung kaum Probleme bereiten wird, wäre eine enge Rücksprache mit der Autorin angebracht, was die Prosagedichte angeht. 

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