Cortázar
Autor: Jesús Marchamalo (Skript), Marc Torices (Zeichnungen)
Verlag: Nórdica, Madrid 2017, 240 Seiten
Genre: Comic
Gutachter: André Höchemer
„Cortázar“ ist eine Art Comic-Biografie des bekannten argentinisch-französischen Schriftstellers und Intellektuellen Julio Florencio Cortázar. Dargestellt werden seine maßgeblichen Lebensstationen und entscheidende Personen und Anekdoten. Auch seine wichtigsten Werke werden chronologisch vorgestellt.
Jesús Marchamalo ist ein spanischer Autor und Journalist, der größtenteils für die spanische Rundfunk- und Fernsehanstalt arbeitet und schon zahlreiche Preise für seine schriftstellerische und journalistische Tätig erhalten hat. Er hat bereits zwei Ausstellungen über Cortázar kuratiert und 2011 ein Buch über Cortázar und seine Werke verfasst.
Marc Torices ist ein junger Zeichner und Mitgründer eines kleinen Comicverlags, der offenbar schon einige eigene Werke in Spanien und im Ausland veröffentlich hat.
In Spanien wurde das Werk von den Buchhändlern in Navarra als bester Comic des Jahres und auf dem Splash Comic-Festival der Region Valencia als bester spanischer Comic 2017 ausgezeichnet.
„Cortázar“ ist ein präzise geschriebenes Werk, das den Werdegang der Hauptfigur von Kindesbeinen an schildert: seine Geburt in Brüssel, die Flucht vor dem Ersten Weltkrieg nach Zürich, die Rückkehr der Familie nach Argentinien in einen kleinen Ort namens Banfield, das Verschwinden des Vaters, sein kränkliches Wesen, sein früher Zugang zur Literatur (als Leser wie auch als Autor), sein Studium und seine Arbeit als Lehrer und Übersetzer, seine wechselnden Frauen, seine bekannten Vorbilder und Freunde, seine Liebe zu Paris, seine Reisen, das ständige Umziehen, seine Werk und zahlreiche Anekdoten, die sein Wesen und seine Arbeit beeinflusst haben, bis zu seinem Tod in Belgien.
Damit nicht genug ist der Comic optisch ein wahrer Augenschmaus, da er sich unzähliger Illustrationstechniken bedient und diese bunt, aber gekonnt miteinander verbindet. Davon zeugt bereits das Cover. Von schlichten Schwarz-Weiß-Zeichnungen bis hin zu höchst aufwendigen, farbenfrohen Bildern findet man in diesem Werk fast alles. Realistische Darstellungen vermischen sich mit Träumen und Metaphern; kleine Zeitsprünge sorgen für noch mehr Abwechslung in der ansonsten chronologischen Erzählung.
Inhaltlich bietet das Werk durch seine Vielschichtigkeit einen perfekten Zugang für Leser, die Cortázar kaum oder gar nicht kennen, liefert aber auch viele Details für seine Anhänger. Es spricht also ein breites Publikum an und mag auch Menschen begeistern, die sonst eher wenig mit Comics anfangen können.
Die Übersetzung birgt teilweise kleine Tücken und erfordert etwas Dokumentationsarbeit, sollte aber dennoch problemlos zu bewältigen sein.
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