Frank, La increíble historia de una dictadura olvidada (Frank, die unglaubliche Geschichte einer vergessenen Diktatur)
Autor: Ximo Abadía
Verlag: Dibbuks, Madrid 2017, 48 Seiten
Genre: Comic (für Kinder)
Gutachter: André Höchemer
Es handelt sich um einen Comic, der auf allegorische Weise einen kurzen Abriss über das Leben des spanischen Diktators Francisco Franco liefert.
Auf der Heroes Comic Con 2018 erhielt das Werk den Preis als „bestes illustriertes Album“.
Ximo Abadía wurde 1983 in Alicante (Valencia, Spanien) geboren. Im Jahr 2009 veröffentlichte er seine erste Graphic Novel „Cartulinas de colores“ (Farbige Karten), gefolgt von „Clonk“ (dank der er beim Salón del Cómic de Barcelona als bester neuer Autor nominiert wurde und die laut Los Angeles Times zu den besten Graphic Novels zählt) und „La Bipolaridad del chocolate“ („Die Bipolarität der Schokolade“) im Jahr 2011. Im Jahr 2012 war er Finalist beim internationalen Graphic-Novel-Preis Fnac/Sins entido. Mit seinem Comic „Frank“ will er nach eigener Aussage gegen das Verdrängen der Franco-Diktatur ankämpfen. Deshalb steht auf dem Rückdeckel des Werks: „Unsere Großeltern waren gezwungen zu kämpfen. Unsere Eltern waren gezwungen zu vergessen. Es liegt an uns, uns an die Vergangenheit zu erinnern und in die Zukunft zu blicken.“
Mit wenigen Texten, bestehend aus kurzen, markanten Sätzen, umreißt das Buch das Leben des spanischen Diktators von seiner Geburt an, nennt wichtige Meilensteine und schildert seine frühe „Besessenheit von Quadraten“ – mit der Abadía im übertragenen Sinne auf Francos „Quadratschädel“ anspielt –, die ihn intolerant gegenüber anderen Formen macht und Andersdenkende bekämpfen lässt. Der Bürgerkrieg, Francos Unterstützung durch andere Länder, die Diktatur und die Wiedereinführung der Monarchie werden ebenfalls thematisiert. Das Werk endet mit dem symbolträchtigen Bild eines tief vergrabenen und doch weiter zu vernehmenden Wortes: „Freiheit“.
Die großflächigen, detailfreudigen Illustrationen verdeutlichen auf einen Blick die allegorische Absicht des Autors: die Vermittlung einer komplexen Botschaft anhand einfacher Mittel. Für die ikonischen Bilder mischt der Autor Stempeldruck, Bleistift, Wachsmalstifte und digitale Zeichnungen. Bei der schlichten Farbgestaltung dominieren Schwarz, Gelb, Rot und Blau.
Obwohl sich der Comic an kein bestimmtes Alter richtet, dürfte es besonders geeignet sein, um Kindern im Grundschulalter den Spanischen Bürgerkrieg und die Franco-Diktatur näherzubringen. Kleinere Kinder können sich an den farbenfrohen, großen Bildern und der (natürlich nur scheinbar) einfachen Geschichte erfreuen; ältere Kinder und Erwachsene erkennen die Metaphern im historischen Kontext.
Deutschsprachige Kinder erfassen ohne die Hilfe eines Erwachsenen vielleicht nicht das ganze „Ausmaß“ und den historischen Hintergrund der Geschichte, doch auch so ist sie gut verständlich und vermittelt eine universelle Moral. Die Übersetzung ins Deutsche dürfte zwar kein Problem darstellen, aber ich kann mir nur schwer vorstellen, dass das Thema „Franco“ außerhalb Spaniens viel Interesse zu wecken vermag, erst recht nicht bei Kindern.
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