Mamá al galope (Mama im Galopp)
Autor: Jimena Tello
Verlag: Flamboyant, Barcelona 2017, 40 Seiten
Genre: Bilderbuch
Gutachter: André Höchemer
„Mamá al galope“ handelt von einer berufstätigen Mama, die den ganzen Tag von einem Ort zum anderen rennt: Schule, Arbeitsplatz, nach Hause, außerschulische Aktivitäten, Arzttermin. Abends ist sie dann immer ganz müde und kaum ansprechbar. Und manchmal kommt sie zu spät, und dann bricht das Chaos aus. Was kann sie nur tun, um den Stress zu vermeiden?
Jimena Tello ist eine argentinische Kinderbuch-Illustratorin, die jedoch in Frankreich aufgewachsen ist. Sie hat seit den Neunzigerjahren bereits einige Werke in Zusammenarbeit mit anderen Autoren veröffentlicht, unter anderem in Argentinien, Frankreich, Mexiko, Korea und den Arabischen Emiraten. „Mamá al galope“ wurde 2018 mit dem Preis der Fundación Cautrogatos (Miami, USA) ausgezeichnet.
Die Geschichte wird mit kurzen Sätzen erzählt und ist großzügig bebildert: Eine Mutter rennt den ganzen Tag umher, um immer rechtzeitig zu kommen. Als eines Morgens der Wecker ausfällt, misslingt alles und ein Missgeschick folgt dem nächsten. Abends ist sie deshalb niedergeschlagen. (Bis dahin ist die Geschichte recht normal, doch dann kommt der überraschende Wendepunkt:) Am nächsten Morgen wacht die Mutter als Pferd auf! Als der erste Schreck überwunden ist, nutzt sie ihren neuen Körper, um durch die Gegend zu galoppieren und ihre Kinder rechtzeitig überall hinzubringen. Die Tage vergehen wie im Flug – oder besser: im Galopp –, bis die Kinder merken, dass der neue Pferdekörper nicht nur Vorteile hat. Es gibt einige Dinge, die ihre Mutter so nicht mehr tun kann, und das macht sie traurig. Doch dann wacht sie eines Morgens wieder in ihrem alten Körper auf und nimmt sich vor, das Leben von nun an ruhiger anzugehen. Kleiner Scherz zum Abschluss: Auf dem letzten Bild ist die Mutter als Schildkröte dargestellt.
Tellos farbenfroher Zeichenstil komm leicht naiv-kindlich daher und ist gerade deshalb sehr reizvoll für Kinder. Die Geschichte kombiniert ganzseitige, wimmelbildartige Bilder mit einfach, hintergrundlosen Zeichnungen, die den Blick auf die Hauptfiguren lenken. Diese sind sehr dynamisch dargestellt und vermitteln gut die dargestellten Stresssituationen.
Laut Verlag ist das Buch Supermamas gewidmet, die tagtäglich umherrennen. In diesem Sinne spricht die Geschichte ein Problem an, das vielen Mütter bekannt sein dürfte: Sie versuchen, Beruf und Mutterrolle bestmöglich unter einen Hut zu bekommen, was mit reichlich Stress verbunden ist. In diesem Sinne regt die Geschichte zum Nachdenken und Innehalten an.
Das Werk ist bereits auf Spanisch und Katalanisch erschienen. Eine deutsche Übersetzung dürfte auch ohne größeren Aufwand und Schwierigkeiten möglich sein.
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