Autoren: Carlos X. Díaz (Skript) und Guillermo Monje (Zeichnungen)
Verlag: Sally Books, Antequera (Málaga), 2016, 52 Seiten
Genre: Comic
Gutachter: André Höchemer
Der Kindercomic handelt von Álex, einem Jungen, der mit seinen Freunden durch den Wald streift und dann allein loszieht. Er klettert auf einen Baum und in eine für ihn unbekannte Welt, in der er verschiedene Wesen und Figuren trifft und allerlei Abenteuer erlebt, immer gejagt von einem starken Wind, der es auf ihn abgesehen zu haben scheint.
Optisch erinnert der in meisten zarten Pastelltönen gehaltene Comic mit einem zum Teil naiven Zeichenstil entfernt an die Animationsserie „Rick and Morty“ und an „Bardín der Superrealist“, zumal viele Fabelwesen und Pflanzen darin auftauchen. Die Geschichte, eine Art Reise mit Selbstfindung und Begegnungen in seltsamen Welten enthält eine Anspielung an „Der kleine Prinz“. Sehr empfehlenswert für kleine und große Kinder.
Carlos X. Díaz hat das Skript verfasst. Eigentlich hat er Biologie in Granada studiert, ist jedoch auch als Illustrator und Autor tätig.
Die Zeichnungen stammen von Guillermo Monje, einem Illustrator aus Jaén, der im Verlagswesen, in der Werbung und in der Illustration tätig ist.
Als Zielpublikum nennt der Verlag Leser ab 9 Jahren, was meiner Meinung ein passender Hinweis ist, da die Erzählung je nach Altersstufe (größere Kinder, Jugendliche und Erwachsene) anders und genossen verstanden werden kann.
Der Junge Álex geht mit seinen Freunden durch den Wald. Als die anderen beschließen, lieber woanders spielen zu gehen, zieht der abenteuerlustige Álex allein los und klettert hinter einem Vogel her auf einen Baum. In dessen Gipfel angekommen entdeckt er eine andere Welt, wird jedoch plötzlich von einem starken Wind gepackt und mitgerissen. Ein riesiger Salamander rettet ihn und bringt ihn zu einem Jungen namens Ibis, der ihm wiederum in eine Art „Nimmerland“, ein Paradies für kleine Kinder, bringt, die ihn zwar freundlich aufnehmen, aber als „zu alt“ betrachten. Álex nicht lange bleiben, es zieht ihn nach Hause und zu seinen Freunden. Vor einer Reihe von fliegenden Flaschenposten fliehend gelangt er zu fünf alten „Himmelswächtern“, die ihm helfen sollen, nach Hause zu gelangen. Doch der starke Wind nimmt ihnen den Boden unter den Füßen und Álex schafft es, sich in wieder eine andere Welt zu retten. Dort begegnet er der „Sandjägerin“ Lúa, die den vom Wind mitgetragenen Sand aufsaugt. Ein Sandsturm stellt diese Welt auf den Kopf, und zu allem Übel taucht auch noch ein Monster auf, das sie angreift. Diesmal machen sich Álex und Lúa den starken Wind zunutze, um das Monster loszuwerden. Álex trifft anschließend seine Freunde in der realen Welt wieder, rennt aber zum großen Berg, aus dem der starke Wind kommt. Durch den Gegenwind landet er auf dem Schnabel einer riesigen Elster („span.: „urraca“). Álex erzählt ihr, dass er viel herumgekommen sei und die ganze Welt (dargestellt in Form der Elster) durchforscht habe. Doch die Elster sagt ihm, sie sei nicht die Welt und Álex soll doch bis an die Spitze ihres Schnabels gehen und herunterschauen. Álex tut es und versteht: Er sieht viele fliegende Elster, die kleine Welten auf sich tragen, und sagt abschließend: „Es gibt keinen Gegenwind. Es ist das Leben, das sich bewegt.“
Die Sprache ist recht einfach und gut zu verstehen, enthält jedoch Anspielungen und Metaphern, die man erst nach und nach entschlüsselt.
Die Zeichnungen und die auf den ersten Blick schlichte Erzählung enthalten eine Fabel über das Leben. Es geht um Neugier, Abenteuerlust, Hindernisse, der unbekannten Welt und von Zielen, die man sich setzt und nicht immer erreicht; und auch um alte und neue Freunde. Wenn man das Buch zu Ende gelesen hat, bekommt man Lust, es unter diesem neuen Gesichtspunkt noch einmal zu lesen. Kinder werden von den detailreichen Zeichnungen, die auf Erwachsene etwas naiv wirken mögen, sicher begeistert sein. Wie „Der kleine Prinz“ ist es aber ein für unterschiedlichste Altersgruppen geeignetes Werk, das verschiedene Deutungen erlaubt.
Den Mann hielt es kaum auf dem Stuhl. Aus der Hüfte nahm er Schwung und reckte sich nach vorn, den linken Arm gerade durchgedrückt...
WEITER
Martina Streble ist Gründerin des noch jungen Verlags „Edition Helden“, der auf Kindercomics spezialisiert ist. Frau Streble, Sie haben im Jahr 2022 einen Verlag für Kindercomics...
WEITER
Themenbereich
Bienvenidos a Nuevos Libros en Español. Aquí te presentamos títulos españoles actuales por los que...