Farbenfroh illustrierte, dadaistische Geschichte um einen abenteuerlustigen Fisch.
Der Autor:
Emilio Urberuaga (geb. 1954) ist selbst in erster Linie Illustrator, schreibt aber auch Bilderbuchtexte, so wie in diesem Fall. Er wurde mit verschiedenen Preisen ausge-zeichnet, darunter dem Premio Nacional de Ilustración 2011. Er hat über hundert Bücher veröffentlicht, von denen einige auch auf Deutsch erschienen sind (zuletzt: Hilda, das Riesenschaf, übersetzt von Gabriela Stöckli, Zürich: Atlantis 2019).
Der Illustrator:
Javier Zabala (geb. 1962) studierte Illustration und Grafikdesign in Oviedo und Madrid. Neben selbst verfassten Bilderbüchern hat er u.a. Texte von Cervantes, Shakespeare und García Lorca illustriert. Auch er wurde mit dem Premio Nacional de Ilustración ausgezeichnet (2005). Seine Bücher wurden in achtzehn Sprachen übersetzt. Auf Deutsch erschienen sind von ihm zwei Reiseführer für Kinder (Madrid 2002 und Barcelona 2003) und das Bilderbuch Der einsame Drache (2007, über-setzt von Doris Diedrich), alle Zürich: Bohem Press.
Das Buch:
PEZ ist es leid, unter Wasser die immer gleichen Fische und Plastikreste zu sehen, deshalb springt er eines Tages an den Strand und macht sich auf den Weg in die Stadt. Dort verirrt er sich und wird beinahe von vierzehn Katzen gefressen. Doch GATO, die fünfzehnte Katze, die selbst Vegetarierin ist, rettet ihn und bringt ihn zu einem Fischkundler. Bei Serafín gefällt es PEZ gut und er wohnt eine Zeitlang bei ihm und lässt sich von Menschen bestaunen, die noch nie einen Quastenflosser ge-sehen haben. Er seinerseits betrachtet vom Balkon aus die Fußgänger, Bäume und Autos auf der Straße. Bis ihm eines Tages wieder langweilig wird und er beschließt, ein Stück mit den Vögeln mitzufliegen ...
Der Verlag bewirbt den Titel als Geschichte einer Selbstverwirklichung nach dem Motto “Man kann alles erreichen, wenn man nur will”. Ich lese das Buch eher als witzig-absurde, fast schon dadaistische Erzählung, die einfach so Spaß macht, ganz ohne tiefgründige Botschaft.
Die Illustrationen sind recht vielseitig, mal eher großflächig, dann wieder ziemlich kleinteilig, dabei immer in kräftigen Farben gehalten. Verschiedene Techniken wie Aquarell oder Collagen wechseln sich ab und man findet Anklänge an Matisse, aber auch an Eric Carle oder David McKee, dem das Buch gewidmet ist.
Mir hat der Titel gut gefallen und ich denke, er eignet sich auch für den deutschen Markt – vielleicht nicht für den Massengeschmack, aber als außergewöhnliches Bilderbuch allemal.