Robos de leyenda (Legendäre Raubüberfälle)
Autorin, Illustrator: Soledad Romero Mariño (Text), Julio Antonio Blasco (Illustration)
Verlag: Zahori, Oktober 2020, 64 Seiten
Genre: Kindersachbuch
Lesealter: ab ca. 10-11 Jahre (Verlagsangabe 12 Jahre)
Schlagwörter: historische Diebstähle und Raubzüge
Gutachterin: Ursula Bachhausen
True Crime ist derzeit groß in Mode. Und nicht nur Erwachsene interessieren sich für echte Kriminalfälle und ihre Lösungen. Mit Robos de leyenda bringen Soledad Romero Mariño und Julio Antonio Blasco das Trendthema auf ansprechende Weise auch ins Kindersachbuch.
Die studierte Grafikdesignerin Soledad Romero Mariño arbeitete zehn Jahre lang in der Werbebranche, bevor sie sich mit Haut und Haaren ihrer wahren Leidenschaft, dem Büchermachen, verschrieb. Heute schreibt und zeichnet sie mit Vorliebe Kindersachbücher, die häufig in ihrer visuellen Darbietung eine poetisch-künstlerische Note besitzen. An der Chronik legendärer historischer Diebstähle und Raubzüge Robos de leyenda hat die Autorin gemeinsam mit ihrem Kollegen Julio Antonio Blasco gearbeitet.
Im Layout historischer Zeitungsseiten beschreibt das Buch ein paar der eindrücklichsten Raubzüge der jüngeren Geschichte wie den Diebstahl der Mona Lisa aus dem Pariser Louvre, den legendären britischen Postzugraub, die Cyberattacke auf die Citibank oder einen großangelegten Diamantenraub in Antwerpen. Insgesamt neun interessante historische Kriminalfälle werden von den Autoren ebenso attraktiv wie informativ ausgeleuchtet.
Dabei werden der Planung und Durchführung der gewaltfreien, aber raffiniert ausgeklügelten Verbrechen ebenso viel Raum gegeben wie den polizeilichen Ermittlungen, dem jeweiligen Prozess und dem weiteren Schicksal der Täter. Indirekt erfährt der Leser viel über die Zeit und die gesellschaftlichen Umstände, in der die einzelnen Raubzüge angesiedelt waren. Clevere Täter tüfteln raffinierte Verbrechen aus, aber ebenso beharrliche und kluge Ermittler kommen den meisten von ihnen auf die Spur. Und ganz nebenbei werden im Laufe der Jahre immer weitere Sicherheitsmaßnahmen ersonnen, um vergleichbare Taten künftig zu vereiteln, wie z.B. Metalldetektoren an Flughäfen, die vor Flugzeugentführungen schützen sollen.
Gerade die vielen Details dürften die Fantasie der jungen Leser beflügeln, die hier einmal nicht in einem klassischen Kinder-Krimi auf Verbrecherjagd gehen, sondern von realen Ereignissen erfahren, die zu ihrer jeweiligen Zeit einzigartig waren. Die Botschaft des ungewöhnlichen Kindersachbuchs ist jedoch eindeutig: Die Taten werden nicht beschönigt, stattdessen bleibt kein Zweifel, dass so mancher brillante Kopf, der im legalen Leben sicher Karriere gemacht hätte, letztlich hinter Gittern gelandet ist oder sich dauerhaft auf der Flucht befindet. Verbrechen zahlt sich eben nicht aus, und sei der Plan noch so raffiniert.
Fazit: Robos de leyenda serviert als Kindersachbuch das alte Thema von Verbrechen und Strafe auf eine überraschend neue und im Zeitungslayout überaus attraktiv dargebotene Weise. Gerade lesemuffelige Jungs dürften sich nicht nur für das Thema, sondern auch für die übersichtlichen Textportionen erwärmen können, die den Zugang zu den teils komplexen Themen (Sicherheitsmaßnahmen, Ermittlungsmethoden, Prozesse etc.) erleichtern.
Da Robos de leyenda neue Wege der Gestaltung eingeht und damit zurzeit wohl eine Alleinstellung auf dem Markt haben dürfte, empfehle ich dieses ungewöhnliche Kindersachbuch sehr gern zur Übersetzung ins Deutsche.
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