Juan Antonio Masoliver Ródenas schreibt, dass Nostalgie ein Trugbild ist, das bekämpft werden muss, weil es eine Vergangenheit besetzt und idealisiert, die so wahrscheinlich gar nicht existierte, obwohl sie uns ständig dazu nötigt, ihr eine Form zu geben. "El ciego en la ventana" ist eine erschütternde Rekonstruktion von Masolivers Erinnerungen: der Bericht des Blinden wird nicht zur Erzählung, sondern zu einer Lawine lebendiger Bilder, von Erinnerungen und Phantasien, mit Szenen, die herzzerreißend sind, weil der, der nach seinem Tod zu uns zu sprechen scheint, über solche Klarheit verfügt, zuhause in der Ruhe einer zeitlosen Dimension. In diesem Buch schimpft Masoliver Ródenas über Bekannte und Feinde, Frauen, die seine Liebe erwiderten und nicht erwiderten, aber es ist auch ein Akzeptieren der Vergänglichkeit und der Nähe des Endes des Weges.